Als Leichenschauer wurde ich zu tausenden Sterbefällen gerufen. Dabei war kein Fall wie der andere. Klar, im Zentrum jedes Auftrags steht immer eine kürzlich verstorbene Person. Doch die Umstände sind stets sehr unterschiedlich.
Insbesondere am Anfang meiner Karriere habe ich viele Fälle sehr persönlich genommen. Ich habe die Geschichten zu sehr an mein Innerstes heran gelassen. Zunächst habe ich viele der Geschichten „mit nach Hause“ genommen. Seither hat sich mein Blickwinkel und meine Herangehensweise stark verändert. Ich habe gelernt, mich zumindest innerlich zu distanzieren.
Seit Jahren mache ich mir über bestimmte Konstellationen Notizen. Andere Geschichten gehen mir nicht mehr aus dem Kopf. Manche Situationen verursachen Kopfschütteln. Oder sie machen einfach sprachlos.
Freunde rieten: „Schreib doch ein Buch!“
So rieten mir Freunde, meine Erfahrungen und Erlebnisse in Form eines Buches zu veröffentlichen. Sie meinten, dass es für eine Leserschaft interessant sein könnte zu erfahren, was sich in München sonst noch so abspielt. Nicht öffentlich, sondern hinter verschlossenen Türen. Da seien Geschichten dabei, die man nicht vergessen dürfe. Andere Geschichten seien so verrückt, dass man sie einfach erzählen müsse.
Das Ergebnis dieser Überlegungen ist eben dieser Blog.
Ich komme an Orte an die nicht jeder kommt. Durch diesen Blog kann ich eine interessierte Leserschaft teilhaben lassen an meinem Alltag.
Ärztliche Schweigepflicht und Anonymität haben oberste Priorität.
Aufgrund der Verpflichtung zu Diskretion kann und will ich meine Berichte nur in anonymisierter Form wiedergeben. Im Einzelfall leiden Hinterbliebene ihr restliches Leben unter dem tragischen Verlust. Auf keinen Fall will ich persönliches Leid öffentlich zur Schau stellen.
Als Arzt unterliege ich zudem der ärztlichen Schweigepflicht.
Daher werde ich keine exakten Zeiten oder Orte nennen. Ich werde keine Details nennen, die auf den Verstorbenen oder seine Angehörigen schließen zulassen. Authentisches Bildmaterial verbietet sich selbsterklärend.
Dann gibt es Fälle, die ohnehin durch die Presse gegangen sind. Da werde ich auf Informationen aus den Medien konzentrieren.
Jedoch Fälle mit Prominenten kann ich in diesem Blog nicht behandeln.